
Düngen mit Hausmitteln – was Kaffeesatz, Eierschalen & Co. wirklich bringen
Dünger aus dem Supermarkt oder Gartencenter gibt es in unzähligen Varianten – aber wusstest du, dass viele wertvolle Nährstoffe schon in deiner Küche schlummern? Kaffeesatz, Eierschalen, Bananenschalen oder sogar Kartoffelwasser: All das landet oft im Müll, obwohl es dein Garten prima gebrauchen könnte. Doch was bringen diese Hausmittel wirklich? Und worauf solltest du achten, damit sie Pflanzen helfen – und nicht schaden?
Kaffeesatz – der unterschätzte Allrounder
Gebrauchter Kaffeesatz enthält Kalium, Phosphor und etwas Stickstoff – genau die Stoffe, die Pflanzen für kräftiges Wachstum und gesunde Wurzeln brauchen. Am besten lässt du den Kaffeesatz erst trocknen, bevor du ihn unter die Erde mischst oder als Mulch rund um Pflanzen streust. Das verhindert Schimmelbildung. Besonders gut eignet er sich für Pflanzen, die leicht sauren Boden mögen – zum Beispiel Hortensien, Rhododendren oder Heidelbeeren.
Aber Achtung: Nicht übertreiben! Zu viel Kaffeesatz kann den Boden verdichten oder Schimmel fördern. Einmal pro Woche eine kleine Portion reicht völlig aus.
Eierschalen – Kalzium für den Boden
Eierschalen bestehen fast vollständig aus Kalziumkarbonat – ein wertvoller Mineralstoff, der den Boden auflockert und gegen Übersäuerung wirkt. Besonders gut geeignet sind sie für Tomaten, Paprika oder Zucchini, die bei Kalziummangel zur Blütenendfäule neigen können.
Zerkleinere die Schalen möglichst fein (zum Beispiel im Mörser oder Mixer), damit sie sich schneller zersetzen. Du kannst sie direkt in die Erde einarbeiten oder zum Kompost geben – dort verbessern sie die Struktur und den Nährstoffgehalt.
Bananenschalen – Kalium-Booster für Blühpflanzen
Bananenschalen enthalten viel Kalium, Magnesium und Phosphor – genau das, was Blühpflanzen wie Rosen, Stauden oder Obstgehölze brauchen. Einfach in kleine Stücke schneiden und in die obere Erdschicht einarbeiten. Wer mag, kann sie auch trocknen und mahlen – so lassen sie sich noch gezielter dosieren.
Wichtig: Nur unbehandelte Bio-Bananen verwenden. Konventionelle Schalen können Pestizidrückstände enthalten, die du nicht in deinem Garten haben willst.
Kartoffel- und Nudelwasser – flüssiger Pflanzenbooster
Wenn du Gemüse oder Nudeln ohne Salz kochst, solltest du das Kochwasser nicht wegschütten. Es enthält Stärke, Mineralien und oft auch gelöste Nährstoffe. Nach dem Abkühlen kannst du es direkt zum Gießen verwenden – besonders für Balkonpflanzen oder Kräuter.
Aber Vorsicht: Niemals Wasser mit Salz, Fett oder Gewürzen verwenden – das kann den Pflanzen schaden.
Kompost als Königsdisziplin
Zugegeben – kein klassisches Hausmittel, aber ein echter Schatz im Garten. Wer Küchenabfälle sinnvoll verwerten will, kommt um einen eigenen Kompost kaum herum. Kaffeesatz, Eierschalen, Obstreste, Pflanzenteile – alles wird hier in wertvollen Humus verwandelt, der deinen Gartenboden dauerhaft verbessert.
Fazit: Weniger Müll, mehr Nährstoffe
Hausmittel ersetzen nicht jeden Spezialdünger, aber sie können im Alltag einen echten Unterschied machen – und das ganz ohne Chemie. Wer bewusst mit den eigenen Küchenresten umgeht, schont nicht nur den Geldbeutel, sondern stärkt auch das Bodenleben im Garten. Und genau das ist die Grundlage für gesunde, widerstandsfähige Pflanzen.