
Der Duftgarten – Pflanzen, die im Herbst noch herrlich riechen
Wenn die Tage kürzer werden und die meisten Sommerblumen verblühen, verliert der Garten keineswegs seinen Zauber. Im Gegenteil: Der Herbst ist die Zeit der leisen, warmen Düfte – erdiger Boden, feuchtes Laub, reife Kräuter und späte Blüten sorgen für eine ganz besondere Atmosphäre. Mit den richtigen Pflanzen lässt sich dieser natürliche Duftzauber bewusst gestalten. Hier erfährst du, welche Pflanzen jetzt noch aromatisch blühen und wie du deinen Garten auch im Herbst zu einem Ort für die Sinne machst.
Duftende Herbstblüher – späte Schönheiten mit Charakter
Auch im September und Oktober gibt es Pflanzen, die nicht nur Farbe, sondern auch Duft in den Garten bringen. Besonders beliebt sind Astern – sie blühen bis in den Spätherbst und verströmen einen dezenten, klaren Duft. Ebenso empfehlenswert sind Herbst-Anemonen, deren zarte Blüten leicht süßlich duften und Insekten anziehen.
Eine echte Duftüberraschung ist die Duftnessel (Agastache). Sie erinnert mit ihrem aromatischen Geruch an Minze und Anis und blüht noch, wenn viele andere Pflanzen längst verblüht sind. Auch der Lavendel, der im Sommer meist schon durch ist, verströmt im Herbst beim Rückschnitt oder bei warmem Wetter noch einmal seinen typischen, beruhigenden Duft.
Kräuter, die im Herbst duften und würzen
Viele mediterrane Kräuter behalten ihren Duft noch lange, auch wenn die Temperaturen sinken. Thymian, Salbei und Rosmarin lieben sonnige Standorte und verströmen bei jeder Berührung ihr würziges Aroma. Besonders schön wirken sie an Wegen oder in Hochbeeten, wo man beim Vorbeigehen die Düfte direkt wahrnimmt.
Auch Zitronenmelisse oder Pfefferminze sorgen im Herbst noch für frische Akzente. Wenn du sie leicht zurückschneidest, treiben sie oft noch ein zweites Mal aus. In Kombination mit spätblühenden Stauden entsteht so ein Garten, der nicht nur schön aussieht, sondern auch herrlich duftet.
Laub, Erde, Holz – die stillen Düfte des Herbstes
Nicht nur Blüten oder Kräuter prägen den Duft eines Gartens. Der typische Herbstgeruch entsteht vor allem durch feuchte Erde, herabfallendes Laub und das langsame Vergehen der Vegetation – eine Mischung aus Frische und Wärme, die viele als besonders beruhigend empfinden. Wer diesen natürlichen Duft erhalten möchte, sollte Laub in einigen Gartenecken liegen lassen und nicht zu gründlich „aufräumen“. So bleibt nicht nur der Duft, sondern auch Lebensraum für viele Tiere erhalten.
Duft im Garten gezielt erleben
Damit sich Düfte besonders gut entfalten, lohnt es sich, bestimmte Pflanzen bewusst zu platzieren. Duftende Stauden gehören am besten in die Nähe von Sitzplätzen, Wegen oder Eingängen. Kräuter und Blütenpflanzen kannst du in Hochbeeten oder Töpfen auf Augen- und Nasenhöhe arrangieren – so entfalten sie ihren Geruch bei jeder Berührung oder beim Vorbeigehen.
Ein Tipp: Kombiniere unterschiedliche Duftnoten – würzig, süß, frisch oder herb. So verändert sich die Atmosphäre je nach Tageszeit und Wetter, und dein Garten bleibt spannend für die Sinne.
Fazit: Der Herbst duftet – wenn du ihn lässt
Der Duftgarten zeigt, dass der Herbst keineswegs trist ist. Zwischen reifem Lavendel, aromatischem Thymian und den letzten blühenden Stauden entsteht eine Atmosphäre von Ruhe und Fülle. Wer Duftpflanzen gezielt einsetzt, verwandelt den Garten in einen Ort, an dem man die Jahreszeit nicht nur sieht, sondern auch riecht. Und genau das macht ihn so besonders.